Blauzungenkrankheit - Impfung empfohlen
Die Blauzungenkrankheit hat seit August vor allem im Süden Kärntens zahlreiche Schafe und Rinder geschwächt oder getötet. Nun, im Herbst, geht die Zahl der Erkrankungen witterungsbedingt zurück. Fachleute rechnen jedoch im kommenden Jahr mit einer erneuten Viruswelle – übertragen durch eine spezielle Stechmücke. Tierärztinnen und Tierärzte raten daher dringend zu einer Impfung vor der nächsten Weidesaison.
Rückgang der Krankheitsfälle im Herbst:
Seit August ist die Zahl der betroffenen Betriebe von rund 130 auf über 900 angestiegen. Mit den kälteren Temperaturen verlangsamt sich nun die Aktivität des Überträgers – einer Gnitze, die ursprünglich aus südlicheren Regionen stammt und sich durch die Klimaerwärmung zunehmend auch in Österreich etabliert.
„Durch den Frost am Morgen kann der Überträger der Krankheit jetzt schlechter überleben und ist dementsprechend auch weniger aktiv“, erklärt Tierarzt Johann Burgstaller von der Landwirtschaftskammer Kärnten.Schutz durch Immunität und Impfung:
Tiere, die bereits erkrankt waren, entwickeln Antikörper und sind gegen denselben Virusstamm immun. Doch das betrifft laut Burgstaller meist nur ein Viertel bis die Hälfte einer Herde.
„Damit ist klar, dass man auch die anderen Tiere schützen muss“, betont der Tierarzt.
Eine höhere Durchimpfungsrate kann den Verlauf der nächsten Welle deutlich mildern.
Im kommenden Jahr werden in Österreich voraussichtlich wieder die Serotypen 3, 4 und 8 des Virus auftreten – sie können mit einer kombinierten Impfung (zwei Injektionen) abgedeckt werden.Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Impfung!
Der optimale Zeitpunkt für die Impfung ist jetzt, vor Beginn der nächsten Weidesaison.
„Die Tiere sollen auf jeden Fall vor dem Austrieb geimpft sein. Der letzte sinnvolle Zeitpunkt ist im Frühling“, so Burgstaller.
Nach Einschätzung von Expertinnen und Experten wird das Jahr 2026 voraussichtlich das Ende der aktuellen Ausbreitungsphase markieren. Vergleichbare Erfahrungen aus Deutschland bestätigen diese Prognose.Was ist die Blauzungenkrankheit?
Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue Disease, BT) ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer, die Schafe, Rinder, Ziegen, Kamelartige und wildlebende Wiederkäuer wie Hirsche, Gams oder Steinböcke betrifft.
Am stärksten betroffen sind Schafe – die Empfindlichkeit variiert jedoch je nach Rasse.
Für Menschen besteht keine Infektionsgefahr.
Da es keine spezifische Therapie gibt, ist die Impfung die einzige wirksame Vorbeugemaßnahme.Fazit:
Die Blauzungenkrankheit bleibt auch im kommenden Jahr eine Herausforderung für die österreichische Nutztierhaltung. Durch rechtzeitige Impfmaßnahmen und konsequente Bestandshygiene können Tierverluste jedoch minimiert und die weitere Ausbreitung deutlich gebremst werden.Alle aktuellen Informationen finden Sie auf der Seite Landwirtschaftskammer Österreich -hier klicken.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Kommunikationsplattform VerbaucherInnengesundheit -hier klicken.
Die Verbreitung der Krankheit kann man auf einer Karte der AGES nachverfolgen -hier klicken.
Fotos: Anna Weber
30.10.2025Zurück
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